Eine bekannter Riegel-Hersteller wirbt seit Jahren mit dem Slogan: “Du bist nicht Du, wenn Du hungrig bist”. Aber beeinflusst Hunger wirklich unsere Stimmung?
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Wer kennt es nicht: Es ist erst zehn Uhr morgens, das Frühstück schon längst aufgegessen, doch der Magen knurrt schon wieder. Während einige Menschen durchaus in der Lage sind, trotz Hungergefühl konzentriert weiterzuarbeiten, fällt es anderen (drücken wir es mal nett aus) schwerer. Die Stimmung: Alles und jeder nervt, und selbst das kleinste Geräusch scheint die betroffenen Personen schon auf die Palme zu bringen. Sind wir mal ehrlich, schlechte Laune hat jeden schon mal erwischt – aber kann sie wirklich durch Hunger ausgelöst werden? Und was bedeutet “hangry sein” überhaupt?
Der Ausdruck “hangry” stammt aus dem Englischen und verbindet zwei Wörter miteinander: das Wort “hungry”, was hungrig bedeutet und “angry”, was verärgert bedeutet. “Hangry” beschreibt also nichts anderes als einen Zustand, in dem eine Person extrem emotional agiert oder reagiert (z. B. gereizt oder wütend ist) – und zwar nur, weil sie hungrig ist. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass die Reaktion dieser Person ohne Hungergefühl (möglicherweise!) anders ausgefallen wäre.
Dafür müssen wir uns erstmal anschauen, was in dieser Situation in unserem Körper (oder viel mehr Gehirn) abgeht: Damit dein Gehirn auf Hochtouren arbeiten kann, benötigt es rund um die Uhr Glukose, diese wird aus Kohlenhydraten wie Zucker gewonnen. Isst Du über längere Zeit nichts, nimmt die Glukose-Konzentration in Deinem Blut ab. Infolgedessen sinkt Dein Blutzuckerspiegel, und typische Hungersignale wie Zittern oder Magenknurren treten auf. Jetzt ist es höchste Zeit, etwas zu essen!
Dass Du gerade an einer wichtigen Aufgabe sitzt und eigentlich gar keine Zeit zum Essen hast, solltest Du lieber für Dich behalten – denn mit unserem Gehirn ist nicht gut Kirschen essen. Dieses schaltet in der Zwischenzeit schon mal auf Energiesparmodus und wartet weiterhin sehnsüchtig auf Nahrung. Noch immer keine Nahrung in Sicht?! Keine Sorge, Dein kompletter Körper wurde von Deinem Gehirn bereits in Alarmbereitschaft versetzt: Stresshormone (Adrenalin und Cortisol) werden ausgeschüttet, was dazu führt, dass Du Deine Emotionen nur noch schwer kontrollieren kannst: Du bist gestresst, reagierst genervt und Deine schlechte Laune steigt. Herzlichen Glückwunsch, Du bist nun ganz offiziell hangry!
Eine Studie hat gezeigt, dass Hunger nicht unbedingt auch hangry macht. Denn ein weiterer wichtiger Faktor dafür ist: Stress. Das bedeutet, dass Menschen, die hungrig und ausgeglichen sind, weniger emotional reagieren als Menschen, die hungrig und gestresst sind. Erst die Kombination von Hunger und Stress macht uns also hangry. Das könnte an der, im vorherigen Abschnitt erwähnten Ausschüttung von Stresshormonen liegen: Körper und Gehirn sind jetzt nur noch auf eine schnelle Nahrungsaufnahme aus. Alles andere sind bloß nervige Störfaktoren. Isst Du nun wieder etwas, schüttet Dein Gehirn sogenannte Belohnungshormone (Dopamin) aus. Du entspannst Dich, wirst zufriedener und bist ab sofort auch keine Gefahr mehr für Deine Mitmenschen.
Dein Magen knurrt? Dann solltest Du etwas essen. Für den Fall, dass Du gerade nichts parat hast, hilft nur: ablenken. Zum Beispiel mit guter Musik oder einem Podcast, auch Trinken, z. B. Naturbelassene Säfte oder ein Milchkaffee können das Hungergefühl für einen Moment lindern. Und damit Du beim nächsten Mal bestens gegen den Wuthunger gerüstet bist bzw. es gar nicht erst dazu kommt, kommen hier unsere Tipps:
Unser Fazit: Haben wir länger nichts gegessen, sinkt der Glukosewert im Blut. Dann signalisiert unser Gehirn unserem Körper, dass es dringend Nahrung benötigt, um weiterhin leistungsfähig zu sein. Passiert das nicht, sprich, wir essen nichts, werden Stresshormone ausgeschüttet, die dazu führen, dass wir in besonders stressigen Situationen emotionaler reagieren. Wir werden hangry! Doch das muss nicht sein. Wer auf regelmäßige und gesunde Mahlzeiten und Snacks zurückgreift, kann nicht nur seinen Blutzuckerspiegel, sondern auch seine Laune positiv beeinflussen.
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